Wie Sie hier vielleicht gemerkt haben, gibt es mittlerweile glücklicherweise einige empfehlenswerte Aufklärungsbücher für Kinder ab vier Jahren, auch wenn es sinnvoll ist, mehrere Bücher miteinander zu kombinieren.

Wo ist also der Unterschied zu den Büchern für Kinder ab fünf Jahren? In Wahrheit gibt es keinen Unterschied, aber der Beitrag für Kinder ab vier Jahren war ohnehin schon recht umfangreich. 😉 Wie bereits erwähnt, halte ich mich an die Angaben der Verlage, weil Erwachsene ohnehin selbst einschätzen können und sollen, welches Buch gut zum jeweiligen Kind passt, und so kommt es, dass Sie hier erfahren, welche Aufklärungsbücher mir gefallen, die für Kinder ab fünf Jahren empfohlen werden.

Vier in Eins.

Ein Vier-in-Einem-Angebot ist definitiv Geisler, Dagmar (2012): Mein erstes Aufklärungsbuch. Aufklärung für Kinder ab 5.* des Loewe-Verlages. In diesem Buch sind nämlich die auch einzeln verfügbaren Bücher „War ich auch in Mamas Bauch?“, „Mein Körper gehört mir!“, „Ich und meine Gefühle“ und „So mutig bin ich!“ kombiniert zu finden, was eine wunderbare Mischung an verschiedensten Themen rund um sexuelle Bildung ergibt. Es geht bei sexueller Bildung nicht nur darum, dass Kinder erfahren, wie ein Baby entstehen und wie eine Geburt ablaufen kann, sondern auch um den Umgang mit eigenen Gefühlen und Körpergrenzen. Auch das klassische „Sag nein“-Kapitel ist enthalten und gut gelungen.

Ich finde die Illustrationen in diesem Buch wirklich sehr schön, ebenso wie den Großteil der Erklärungen der verschiedenen Gefühle, der Fortpflanzung und der Geburt. Besonders gut gelungen finde ich die Beschreibung der Entwicklung eines ungeborenen Kindes, denn die Größe des Embryos und Fötus wird anhand von Süßigkeiten und Spielzeug erklärt. Auch die Erklärungen und Illustrationen über die inneren und äußeren Geschlechtsteile und den Geschlechtsverkehr finde ich schön, insbesondere da Intimbehaarung bei Mann und Frau eingezeichnet und die Befruchtung sehr verständlich und klar gezeichnet ist.

Schade finde ich wie immer das Fehlen der Vulva und die Verwendung des Begriffs Schamlippen. Außerdem geht das Buch leider nur auf heterogeschlechtliche Paare ein. Auch Intergeschlechtlichkeit ist kein Thema. Außerdem könnte das Buch durchaus diverser sein.

Das Buch ist durch die Kombination von vier Büchern ziemlich umfangreich, deckt dadurch aber viele wichtige Themen ab. Trotz meiner Kritik finde ich es durchaus gelungen, was vor allem mit den sehr anschaulichen und guten Illustrationen zu tun hat.

Ziemlich divers.

Van der Doef, Sanderijn (2015): Vom Liebhaben und Kinderkriegen: Mein erstes Aufklärungsbuch.* des Ueberreuter-Verlags beginnt anders als die bisherigen Aufklärungsbücher – nämlich mit dem Thema Freundschaft. Anschließend wird erklärt, was Liebe und Verliebtsein ist und woran man merken könnte, dass man verliebt ist. Die Unterschiede der äußeren Geschlechtsteile von Männern und Frauen werden sehr einfach erklärt, sind aber leider meistens binär gehalten. Dafür wird in diesem Buch erklärt, was sich während des Erwachsenwerdens äußerlich verändern kann.

Ich finde es toll, dass das Buch einerseits erklärt, wie eine vaginale Geburt abläuft, und andererseits darauf eingeht, was ein Kaiserschnitt, eine künstliche Befruchtung und eine Adoption ist. So fühlen sich auch Kinder, die auf diesen Wegen in ihre Familien gefunden haben, repräsentiert. Außerdem wird besprochen, dass es ganz viele verschiedene Familiensysteme gibt.
Die Illustrationen zeigen im gesamten Buch verschiedene Haar- und Hautfarben. Es gibt immer wieder Bücher, bei denen der Eindruck entsteht, jemand hätte krampfhaft versucht, zumindest eine Person einzubauen, die nicht blond und mit heller Hautfarbe ist.

In diesem Buch wird Diversität auf schöne Art und Weise als etwas Selbstverständliches präsentiert.

Schade finde ich, dass zwar auf gendergerechte Sprache geachtet wird, allerdings nur halbherzig und nicht bei jedem Wort, das gegendert gehört. Außerdem werden die inneren Geschlechtsteile nicht erklärt und die Vulva kommt wie meistens nicht vor, ebenso wenig wie Intergeschlechtlichkeit.
Im Kapitel mit den Familiensystemen wird zwar erwähnt, dass manche Kinder bei zwei Müttern leben, zwei Väter sind allerdings kein Thema, was das ganze wieder unnötigerweise reduziert.

Wirklich divers.

Wer ein Buch sucht, das sehr auf Diversität achtet, wird bei Samira und die Sache mit den Babys von Souzan AlSabah und Özlem Sakalkesen* fündig. Dieses Buch ist nämlich bei Deutschlands erstem BIPoC-Verlag erschienen, nämlich bei Stolze Augen Books. BIPoC steht für Black, Indigenous und People of Color.

Wieso ich bei diesem Buch gleich mal behaupte, dass es WIRKLICH divers ist?

  • Weil hier Geschlechterrollen aufgelockert werden. So ist die Mutter der Hauptperson Anwältin, der Vater Sozialarbeiter. Und der Opa (Dede) bäckt Kekse.
  • Weil unterschiedliche Familienformen unaufgeregt gezeigt werden.
  • Weil die schwangere Mutter auf die klassische Frage nach dem „Was wird es denn?“ so antwortet: „Es ist jetzt schon geliebt, bald auf der Welt und es wird ganz sicher ein süßes Kind.“ Yes! Kleiner Spoiler: Auch am Ende wird nicht klargestellt, welches Geschlecht das Kind denn nun biologisch sichtbar hat.
  • Weil die Bilder divers sind und viele verschiedene Körper gezeigt werden. Auch die Bilder der Genitalien sind divers gehalten.
  • Weil klargestellt wird, dass das Genital nicht unbedingt etwas über das Geschlecht des Menschen aussagt. Und Genitalien sind sowieso einzigartig.
  • Weil Trans* und Inter unaufgeregt erwähnt werden, ebenso wie Non-binary mit „Jamie ist Jamie.“ erklärt wird.

Die Genitalien werden nicht nur als einzigartig beschrieben, sondern es wird auch erklärt, wie sich diese entwickeln – das habe ich in kaum einem Kinderbuch entdeckt. Auch das Wort Vulvina als Ausdruck für Vulva UND Vagina habe ich bisher noch nirgendwo für diese Altersgruppe gelesen. Auch Penisbeschneidung kommt vor. Und die Klitoris! Es gibt hier eine Grafik der ganzen Klitoris, auch im Vergleich zum Penis. Sehr schön!

Die gewählte Sprache finde ich allgemein sehr gelungen. Gegendert wird mit dem Doppelpunkt. Es wird das Thema Kosenamen für Genitalien besprochen und erklärt, wieso das Wort Scheide nicht so fein ist. Sex wird nicht mit Geschlechtsverkehr gleichgesetzt, was mich besonders gefreut hat.

Auch das Thema Consent am Beispiel sogenannter „Doktorspiele“, die eigentlich Erkundungsspiele sind, wird thematisiert.

Zum Thema Geburt erfahren Kinder hier etwas über Krankenhaus-, Geburtshaus und Hausgeburten. Die Geburt selbst wird aus meiner Sicht etwas kompliziert erklärt. Dafür finden aber auch Nachwehen und Babyblues Erwähnung.

Einzige Kritik meinerseits ist, dass manche Übergänge ein wenig holprig wirken und teilweise zu viel und vor allem zu kleiner Text ist.

Alles in allem finde ich „Samira und die Sache mit den Babys“ sehr gelungen. Hier merkt man beim Lesen, dass eine ausgebildete Sexualpädagogin am Werk war. Übrigens soll es noch weitere Bücher über Samira geben, worauf ich mich schon sehr freue.

„Samira und die Sache mit dem Baby“ könnte ich als „Konkurrenz“ zu meinem Buch „Erbsenklein Melonengroß“ bezeichnen, denn es kommen sehr ähnliche Themen vor, es ist zu einem ähnlichen Zeitpunkt erschienen und ich finde es sehr gelungen. Wieso ich es dennoch nicht als „Konkurrenz“ ansehe? Ganz einfach! Ich bin froh über jedes qualitativ hochwertige Aufklärungsbuch, das es gibt. Zu lange gab es kaum gute Bücher rund um Sexuelle Bildung und hier ist definitiv noch Nachholbedarf.

Fast ebenso viel Diversität bietet Greener, Rachel/Owen, Clare: Ein Baby! Wie eine Familie entsteht.*, bei Penguin erschienen. Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und zeigt, dass hier Wert auf Diversität gelegt wurde:

 

„Ein Baby!“ befasst sich – wie der Titel erahnen lässt – mit allen Themen rund um Befruchtung, Schwangerschaft, Geburt und Familie. Es ist in der Du-Form geschrieben, was für diese Altersgruppe nicht immer optimal ist.

Zu Beginn werden die Mythen von Kindern rund um das Thema Geburt aufgegriffen und erklärt, wie ein Mensch entsteht – nämlich so, dass es wirklich auf alle Menschen zutrifft:

Das Leben eines Babys beginnt im Körper von zwei Menschen. Dann wächst es im Bauch eines Menschen und wird geboren.

So schön ich die Erklärung finde, so schwierig kann sie sein, wenn es um das Tabuthema Schwangerschaftsabbruch und die Frage, ab wann menschliches Leben beginnt, geht. Aber hier geht es ja um ein Kinderbuch und in diesem Rahmen ist die Erklärung in Ordnung so.

So divers das Buch vom Cover her wirkt, so divers ist es auch im Inneren. Es wird beispielsweise beim Thema Geschlechtsidentität betont, dass man Kinder meist entweder Buben oder Mädchen nennt und dieses „meist“ und „nennt“ macht für Menschen, die eben nicht Buben oder Mädchen sind, einen großen Unterschied. Außerdem wird von Menschen mit Penis und Scheide und der Person, in deren Bauch das Baby wächst, gesprochen. Wieso hier Scheide statt Vagina verwendet wird, kann ich nicht nachvollziehen, könnte aber ein Übersetzungsfehler sein, ebenso wie bei der Verwendung des Wortes Gebärmutter statt Uterus.

Manche Erklärungen finde ich leider nicht so gelungen. Beispielsweise finde ich die Aussage, dass beim Sex hauptsächlich die Scheide verwendet wird, sehr reduziert und es haben sicher nicht alle Erwachsenen Sex „um zu zeigen, wie lieb sie einander haben“. Auch Paare, die keinen Sex haben, können sich lieben – wobei hier immer die Frage sein muss, was unter Sex verstanden wird, weil eben nicht hauptsächlich die Scheide verwendet wird. Auch die Erklärung, dass der Penis in die Scheide „gesteckt“ wird, hätte anders formuliert oder übersetzt werden können bei einem ansonsten sehr diversen Buch, das sogar auf gendergerechte Sprache achtet.

Toll finde ich hingegen die Erklärungen zur Befruchtung, sowohl den Weg der Eizelle als auch den Ablauf einer künstlichen Befruchtung. Auch Leihmutterschaft (die im Land der Verfasserin möglich ist, in Österreich nicht) und Adoption werden thematisiert. Das Thema Geburt wird ebenso umfangreich besprochen und es werden verschiedenste Geburtspositionen gezeigt. Auch die ansonsten meist ausgelassenen Themen Früh- und Fehlgeburt werden hier sensibel angesprochen.

Besonders gelungen finde ich die Illustrationen in diesem Buch. Umso mehr stört es, dass die Textformatierung teilweise nicht sehr gelungen ist. Manchmal ist zu viel Text auf einer Seite oder es ist unklar, wo man weiter lesen soll. Im Kreis geschriebener Text ist aus meiner Sicht besonders schwer leserlich. Über dieses Ärgernis beim Vorlesen kann aber dank der tollen Grafiken durchaus hinweg gesehen werden.

Bienchen und Blümchen und so.

Ich muss zugeben, dass ich den Vergleich zu Bienchen und Blümchen nie so ganz begriffen habe. Umso feiner, dass diese Phrase nun als Titel eines Aufklärungsbuches aufgegriffen wurde. Von wegen Bienchen und Blümchen! Aufklärung, Gefühle und Körperwissen für Kinder ab 5 Jahren. von Carsten Müller und Sarah Siegel* ist vom selben Autor wie „Sex ist wie Brokkoli, nur anders.“, das für Bezugspersonen von Kindern ist, aber auch ein Kapitel für jüngere Kinder beinhaltet. In der Rezension zu diesem Buch hab ich bereits angedeutet, dass dieses Kapitel aus meiner Sicht nicht unbedingt geeignet ist für jüngere Kinder. Umso feiner also, dass es auch ein Buch gibt, das sich wirklich für Kinder ab 5 Jahren eignet.

Wie schon bei „Sex ist wie Brokkoli“ muss ich aber auch hier gleich Kritik üben, denn der Untertitel lautet „Mit Tipps für Eltern und Pädagogen“ und ja, das stört mich. Fein, dass es hier zusätzlich für die Vorlesenden Tipps gibt, die übrigens sehr gelungen sind, aber gendersensible Sprache muss nun wirklich sein.

Apropos „Sex ist wie Brokkoli“: Im Gegensatz zu „Sex ist wie Brokkoli“ finde ich bei „Bienchen und Blümchen“ das Cover sehr schön und ansprechend. 😉

Sehr gelungen finde ich die tollen Grafiken und diversen Bilder von Menschen unterschiedlichster Körperformen, Behinderungen, Geschlechterrollen und Hautfarben.

Die Genitalien werden gut erklärt und es wird auch darauf eingegangen, warum Scheide und Schamlippen nicht so schöne Begriffe sind und wie sie richtig benannt werden. Auch den Tipp, sich einen Spiegel zu nehmen, um die Vulva zu betrachten, fand ich fein. Nur die Grafik des Uterus ist fehlerhaft, denn hier hängt der Eierstock am Eileiter drauf, was nicht korrekt ist.

Auch das Thema Gefühle wird genauer thematisiert. Kinder erfahren hier, was äußere und innere Gefühle sind und dass es „gute“ und „schlechte“ Gefühle gibt, wobei ich den Begriff „schlechte Gefühle“ nicht sehr passend finde, denn alle Gefühle haben einen Grund und eine Berechtigung.

Sex wird in „Bienchen und Blümchen“ weiter gefasst, aber im Endeffekt recht binär erläutert anhand der veralteten Erklärung, dass der Penis in die Vagina gesteckt wird. Der Zusatz mit dem Vergleich des Penis und der Vagina als Filzstift und Deckel, die genau zusammen passen, finde ich binär und heteronormativ und somit absolut nicht gelungen. Durch die Bilder von Menschen, die Sex haben, wird das heteronormative Bild jedoch aufgelockert, weil hier auf Diversität geachtet wurde. Beim Thema Befruchtung wird jedoch nur von Heterogeschlechtsverkehr gesprochen. Das Bild der Samenzellen, die ein Wettrennen zur Eizelle machen, kommt in einigen Aufklärungsbüchern vor, ist aber biologisch ebenfalls nicht korrekt – viel mehr helfen sie sich gegenseitig, was ich übrigens schöner finde als das Bild des Wettrennens.

Diverse Familienformen und das Thema Doktorspiele finden hier Platz, ebenso wie Pubertät, Pornos und Hygieneartikel.

Besonders sinnvoll finde ich das Stichwortverzeichnis am Ende.

Nicht sehr gelungen finde ich hingegen die Erklärung von Inter* auf der zweiten Seite. „Ein paar Menschen sind ein bisschen Junge und ein bisschen Mädchen“ ist binär und schlichtweg nicht richtig. Auch die Erklärung zu Trans* mit „dürfen entscheiden, ob sie als Junge, als Mädchen oder als beides leben möchten“ ist irreführend. Prinzipiell dürfen nämlich alle Menschen für sich entscheiden, wie sie leben möchten – unabhängig der biologisch festgelegten Geschlechter. Irritierend fand ich auch die Aussage „Du bestimmst ganz alleine, für wen dein Herz klopft“, weil es schlichtweg nicht stimmt – das würde das Leben durchaus erleichtern und viele Menschen könnten sich so Liebeskummer ersparen. Bei den Themen Orientierung und Identitäten ist hier aus meiner Sicht noch Änderungsbedarf.

Wie schon bei „Sex ist wie Brokkoli“ bin ich bei „Bienchen und Blümchen“ nicht voll und ganz überzeugt. Es gibt Passagen, die ich sehr gelungen und fein finde, aber auch Teile, die aus sexualpädagogischer Sicht veraltet sind und überarbeitet gehören. Nachdem wichtige Themen vorkommen und die Grafiken so wunderbar gelungen sind, möchte ich das Buch allerdings empfehlen.

Ähnlich zwiespältig bin ich bezüglich Westera, Bette: Schokostreuselgroß. Ein Baby in Mamas Bauch.* des Gerstenberg-Verlages. Einerseits finde ich die Idee einer Vorlesegeschichte, die ein bisschen umfangreicher ist, sehr schön. Das Buch eignet sich nämlich eher weniger dafür, es am Stück vorzulesen, könnte aber beispielsweise während einer Schwangerschaft mit einem Geschwisterkind immer wieder kapitelweise gelesen werden. Mir gefällt auch der Schreibstil des Buches und die durchaus realistischen Erzählungen, Bilder und Diskussionen, beispielsweise direkt am Anfang, als die Hauptfigur Maxi fragt, warum die Eltern ihr drei Monate lang verschwiegen haben, dass sie ein Baby bekommen. Hier wird auch gleich das Thema Fehlgeburt besprochen. Später geht es auch mehrmals um die Totgeburt eines Kindes, was mich ehrlicherweise als Vorlesende betroffen gemacht hat, weil sie mehrfach und sehr realistisch aus Kindersicht besprochen wird. Ich finde es sehr wichtig und wertvoll, dass das Thema Tod angesprochen wird – mir war es aber in diesem Buch teilweise zu präsent.

Wie ein Baby entstehen kann, haben die Eltern klassisch mit „Papa steckt seinen Penis in mich hinein“ erklärt, was ich ja nicht so passend finde. Fein fand ich hingegen, dass die Mutter erzählt, dass sie öfter Sex haben, einfach weil es schön ist. Das Lustvolle und der Consent gehen bei der Erklärung, wie ein Baby entstehen kann, nämlich oft verloren. Toll fand ich auch, dass auf gleichgeschlechtliche Paare und deren Kinderwunsch, künstliche Befruchtung, Adoption und sogar Co-Elternschaft eingegangen wurde.

Die Geburt selbst wird nicht besonders genau erklärt, aber ausreichend. Außerdem geht es in diesem Buch um eine Hausgeburt, was selten vorkommt in anderen Aufklärungsbüchern. Übrigens wird hier zwar von Scheide gesprochen, aber auch der Begriff Vagina erwähnt. Nur die Vulva kommt wieder mal nicht vor.

Nun zu den Punkten, die mir nicht gut gefallen haben und der Grund sind, warum mein Gefühl zu diesem Buch ambivalent ist.
Es wird sehr sehr oft betont, dass Maxi sich einen Bruder wünscht. Das Geschlecht des Ungeborenen wird sehr ins Zentrum gestellt. So auch, wenn die Mutter sagt, dass sie ja nur Mädchensachen von Maxi zu Hause haben und sie deshalb für den Bruder Kleidung kaufen müssen. Auch Maxis rosa Zimmer, das in blau umgestrichen wird, ist sehr veraltet. Zusätzlich ist das Buch – wie so viele andere auch – binär. Die Grafiken selbst sind sehr nett und realistisch, aber kaum divers. Das einzige Kind, das in diesem Buch nicht weiß ist, wird als „braun mit schwarzen Locken“ beschrieben und das ist eindeutig zu wenig.

Als Vorlesebuch und vor allem kombiniert mit einem der anderen Bücher eignet es sich aber gut als Begleitliteratur während einer Geschwisterschwangerschaft.

 

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gefühls*echt
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